Was bedeutet „Mulchmähen“?
Mit dem Begriff Mulchmähen ist ganz allgemein das Ausbringen von zerkleinertem Schnittgut auf einem frisch gemähten Rasen gemeint. Die Schnittgut(-reste) dienen dabei als natürlicher Dünger für den Boden. Die Schnittreste sind dabei sehr fein und verrotten nach geraumer Zeit, so dass der Boden die Nährstoffe des Schnittguts erhält. So wird beim Mulchmähen durch einen Mähroboter das Gras regelmäßig und nur ein kleines Stück geschnitten, so dass dessen Schnittreste ideal zum mulchen sind. Somit schließt sich der Nährstoffkreislauf, ohne Nachzerkleinern oder Abtransport von gemähtem Rasenschnitt.
„Mulch-Mähen macht Sinn. Wir konnten wissenschaftlich nachweisen, dass die Schnittgut-Rückführung nicht nur den Dünger ersetzt, sondern auch eine signifikante Verbesserung des Gesamtaspekts Rasen mit sich bringt“, erklärt Univ. Prof. DI Dr. Karl-Ernst Schönthaler.
In einem 4-jährigen Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien konnten die positiven langfristigen Auswirkungen des Mulch-Mähens auf Rasenflächen erstmals nachgewiesen werden. Neben dem Verzicht auf chemische Präparate wird durch die Schnittgut-Rückführung das Gesamterscheinungsbild deutlich gleichmäßiger und besser zu bewerten. Je m² Rasenfläche werden auf diese Weise 20 bis 23 Gramm Stickstoff, vier bis fünf Gramm Phosphor und zwölf Gramm Kalium rückgeführt. Da der Stickstoff im Rasenmulch organisch gebunden ist, wird durch diese Art des Düngens auch eine Stickstoffauswaschung verhindert, die sonst möglicherweise ins Grundwasser gelangt.
Vorteile
- Der natürliche Dünger für den Boden enthält viele wertvolle Nährstoffe für den Rasen, die langsam und nachhaltig abgegeben werden.
- Bodenorganismen werden gefördert, so dass sich weniger Moos bildet und der Rasen sich verdichtet, er wird gesünder.
- Durch das Mulchmähen hält der Boden länger die Feuchtigkeit, was im Sommer ideal ist.
- Es ist keine Entsorgung von Schnittgras nach dem Rasenmähen mehr erforderlich.
- Je 100m² Rasenfläche werden so im Jahr 30€ bis 40€ Dünger eingespart.
Probleme
- Ist das Gras insgesamt zu hoch, kann das dem Rasenmähroboter Probleme bereiten.
- Das Gras sollte möglichst trocken sein, da sich ansonsten Klumpen bilden können.
- Durchschnittlich sind durch Mulchmähen eines Mähroboters 21 Mähvorgänge, im Vergleich zu 17 Mähvorgängen mit einem konventionellen Rasenmäher notwendig.
Grundsätzlich ist der größte Nachteil des Mulchmähens, dass häufig gemäht werden muss. Im Fall eines Mähroboters stellt das jedoch kein Problem dar, da der Mähroboter in regelmäßigen Intervallen selbständig mäht. Wir halten fest:
Bei einem Mähroboters ergibt sich für das Mulchmähen praktisch keine Nachteile, sondern nur Vorteile.